15 schwer aussprechbare Wörter (selbst für Deutschsprechende!)

Schwer auszusprechende Wörter gibt es selbst in der eigenen Sprache gar nicht so selten.
Zwei Personen an einem Tisch mit Laptop bei einem Gespräch über schwer aussprechbare Wörter

Schwer aussprechbare Wörter wie „Eichhörnchen”, „Brötchen”, „Quietscheentchen” verursachen bei dir allein beim Lesen schon einen Knoten in der Zunge? Keine Sorge: Diese Wörter sind für alle Sprachlernenden des Deutschen schwer auszusprechen. Für deutsche Muttersprachler:innen sind sie dagegen ganz einfach. Doch es gibt auch mehrere Wörter, die gerade für Deutsche in ihrer eigenen Sprache schwer auszusprechen sind. 

Das glaubst du nicht? Die Deutschen sind doch die Meister der komplizierten Grammatik und knackigen Aussprache? Tatsächlich sprechen so viele Deutsche bestimmte Begriffe falsch aus, dass die falsche Aussprache schon in die Alltagssprache übergegangen sind. Vor allem bei der korrekten Betonung hapert es. Hier haben selbst Englischsprechende einen kleinen Vorteil beim Erlernen der deutschen Sprache.

Folgende deutsche Wörter sind so knifflig, dass selbst deutsche Muttersprachler:innen immer wieder darüber stolpern. Doch mit ein paar Tipps und Tricks klappt es bestimmt!

Schwer aussprechbare Wörter: 1. Brokkoli [ˈbrɔkoli]

Im Deutschen kommt es oft darauf an, ob ein Wort mit einem kurzen oder einem langen Vokal ausgesprochen wird. Eine der berühmtesten Stolperfallen: „Brokkoli” die meisten Deutschen sprechen das grüne Gemüse mit einem lang gezogenen „o”. Dagegen wird der Vokal kurz gesprochen und die Betonung liegt auf den beiden „k”s in der Mitte. In anderen Sprachen, auf Englisch oder Italienisch – dem Ursprung des Wortes –, liegt dagegen die Betonung von vornherein auf einem kurzen „o”. Somit haben Lernende aus anderen Sprachen hier einen Vorteil, es gleich richtig zu machen.

2. China – [ˈçiːna]

Ein bekannter Zwiespalt, der bereits unter Schulkindern immer wieder diskutiert wird: Heißt es „China” mit „ch” oder mit „k”? Tatsächlich ist hier beides richtig – es kommt nur darauf an, wo du dich gerade befindest. Im Großteil von Deutschland würde man dich sicherlich schräg anschauen, wenn du „ch” nicht wie [χ] aussprechen würdest. Im Süden Deutschlands und auf Österreichisch dagegen spricht man „ch” am Anfang von vielen Worten wie ein „k” aus. Das Gleiche gilt zum Beispiel auch für „Chemie”.

3. Oregano [oˈʁeːɡano]

Es gehört wohl zu den am häufigsten falsch ausgesprochenen Wörtern im Deutschen: „Oregano”. Von der Schreibweise her sieht es nicht schwierig aus, oder? Aber welcher Vokal wird betont? Das „e”, das „a” oder vielleicht sogar das „o”? Richtig ist [oˈʁeːɡano] mit Betonung auf „e”, oft wird aber im Alltag das „a” betont und dann auch noch lang gezogen. Auch hier machen es Englischsprechende oft schon von vornherein richtig. 

Schwer aussprechbare Wörter: 4. Hebamme [ˈheːpʔamə]

Ein Wort, bei dem es auf die korrekte Silbentrennung ankommt, ist „Hebamme”. Oft hört man „He-bamme”, richtig ist aber„Heb-amme”. Das hat mit der Ursprungsbedeutung des Wortes zu tun: Der Begriff „Amme” stammt noch aus dem Mittelhochdeutschen und meint eine Frau, die sich um ein anderes Kind kümmert. „Heben” wird hier im Sinne von „vom Boden aufheben” gedacht, in Anlehnung daran, wie früher Geburten durchgeführt werden. Es handelt sich also um ein zusammengesetztes Wort, das auch so ausgesprochen wird.

5. Litschi [ˈlɪtʃi]

Eine kleine Frucht mit einem großen Ausspracheproblem: die „Litschi”. Ein weiteres Beispiel für die Krux mit kurzen oder langen Vokalen. Viele Deutsche sagen „Lietschi” mit langem „i” – dagegen ist ein kurzes „i” sowohl beim ersten als auch beim zweiten Vokal die richtige Aussprache.

6. Accessoire [aksɛˈso̯aːɐ̯]

Im Deutschen gibt es viele Begriffe, die ursprünglich aus dem Französischen stammen. Und immer mal wieder kommt es deshalb zu Schwierigkeiten in der Aussprache: Längst als normales Wort in der deutschen Alltagssprache, wird „Accessoire” leider oft immer noch mit „s” ausgesprochen. Allerdings spricht man im Deutschen ein „x”, also [aksɛˈso̯aːɐ̯] – anders als im Französischen oder auch im Englischen. 

7. Regisseurin / Regisseur [reʒɪˈsøːɐ̯]

„Regisseur” oder „Regisseurin” ist ein weiteres Wort, bei dem sich viele Deutsche schwertun: Richtig heißt es „Reschisseur”, mit Betonung auf der letzten Silbe. Der Wechsel von „sch” zu „s” ist allerdings nicht gerade einfach – vor allem für deutschsprachige Muttersprachler:innen und somit gehört Regisseur:in auf jeden Fall zu den schwer aussprechbaren Wörtern.

Schwer aussprechbare Wörter: 8. Äquivalent [ɛkvivaˈlɛnt]

Viele Deutsche stolpern über das Wort „Äquivalent”. Kein Wunder, dass es zu den schwer aussprechbaren Wörtern gehört: Allein die Schreibweise ist etwas komplizierter. Aber ähnlich wie „Äquator” wird auch hier das „qu” wie ein „w” ausgesprochen. Die Betonung liegt dabei nicht auf der ersten, sondern auf der letzten Silbe. Zum Glück kommt das Synonym für „Gegenwert” oder „gleichen Wert” im deutschsprachigen Alltag nicht zu oft vor.

9. Desaster [deˈzastɐ]

„Desaster”, ein Synonym für „Unglück” – und das ist auch die Aussprache des Wortes selbst: Gleich zwei Probleme gibt es bei dem scheinbar harmlosen Wort. Irgendwann hat es sich in der Alltagssprache eingespielt, dass man meist „Disaster” mit „i” hört statt mit „e”. Warum, weiß niemand. Eine weitere Stolperfalle: Laut Duden wird das „a” kurz und nicht lang ausgesprochen wird.

10. Soße [ˈzoːsə]

Ein weiteres Wort, das immer wieder für reichlich Diskussionen an deutschen Abendbrottischen sorgt: Sagt man „Soße” lang oder kurz und mit Betonung auf dem „o” oder dem „s”? Und ist es ein langes „o”, ein scharfes oder weiches „s”? Wie so oft hilft ein Blick in den Duden weiter: [ˈzoːsə] bedeutet, dass „Soße” mit einem langen „o” und mit einem weichen s” gesprochen wird.

Schwer aussprechbare Wörter: 11. Espresso [ˌɛsˈpʁɛso]

Leider hört man es in Deutschland noch viel zu oft: Bei einer Bestellung im Café wird gerne einmal ein „Expresso” bestellt. Allerdings spricht man das Wort aus dem Italienischen einfach so aus, wie es geschrieben ist. Und mit Betonung auf dem zweiten „e”. So klappt es auch beim nächsten Cafébesuch. 

12. Mallorca [maˈjɔrka]

Sie gilt als die beliebteste Urlaubsinsel der Deutschen – und doch wird ihr Name immer noch von vielen deutschen Muttersprachler:innen falsch ausgesprochen. Im Spanischen spricht man „ll” immer wie „j” aus. Für Deutschsprachige gehört „Mallorca” daher auf jeden auf die Liste der schwer aussprechbaren Wörter! Oft hört man dagegen „Mallorca” mit „ll”. Diese falsche Aussprache ist schon so weit verbreitet, dass sie immer wieder für Witze über Deutsche verwendet wird.

13. Trilogie [tʁiloˈɡiː]

Eine „Trilogie” bezeichnet stets die Anzahl von drei Komponenten: drei Musikstücke oder drei Romane, zum Beispiel. Deshalb sprechen wohl viele Deutsche den Begriff „Triologie” aus. Aber das „o” gehört da nicht rein. Und auch das „g” wird nicht wie sch” gesprochen, sondern einfach wie ein „g”. Die Betonung liegt dabei auf der letzten Silbe „-ie”. Ein wirklich schwer auszusprechendes Wort.

14. Rückgrat [ˈʁʏkˌɡʁaːt]

„Rückgrat” – eigentlich relativ unkompliziert, oder? Viele deutsche Muttersprachler:innen verschlucken aber einfach das „g”, sodass es wie „Rückrad” klingt. Dagegen wird das „g” deutlich ausgesprochen. Denn mit „Rückrad” ist was ganz anderes gemeint. Die Betonung liegt nach wie vor auf dem „ü”.

Schwer aussprechbare Wörter: 15. Tschüs [tʃy:s] 

„Tschüs” ist selbst für den Duden noch ein relativ neues Wort; wurde es doch früher allein in der Umgangssprache verwendet und eher nicht im formalen Gespräch. Heutzutage ist es eine beliebte Abschiedsformel. Aber heißt es Tschüs” mit Betonung auf dem „ü” oder auf dem „s” am Ende? Die korrekte Aussprache ist ein lang gezogenes „ü” wie in [tʃy:s] – das lässt sich auch viel besser jemanden zum Abschied zurufen. 


Und schon sind schwer aussprechbare Wörter gar nicht mehr so furchteinflößend, oder? Wenn du dich für Aussprache generell interessierst, dann findest du hier vielleicht noch weiteres spannendes Lesematerial:

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