7 englische 1920 Slang-Wörter, die ein Comeback verdienen

An diesen Beispielen siehst du, wie sehr sich Sprache in 100 Jahren verändern kann.
Zwei Hände, die auf einer alten Schreibmaschine tippen zum Thema 1920 Slang

In 100 Jahren kann sich die Sprache sehr verändern. Hier ist unsere Liste der vergessenen 1920 Slang-Ausdrücke, die heute ein Comeback verdienen.

Die Goldenen Zwanziger verbindet man vor allem mit dem wilden Nachtleben sowie der Musik, Literatur, Kunst und Mode aus dieser Zeit. Sie waren eine Nachkriegszeit voll glamouröser Dekadenz, die mit der Großen Depression schlagartig endete. Seitdem haben die 1920er immer wieder ein Revival erlebt. Noch Mitte der 2010er Jahre waren Great-Gatsby-Partys DAS Ding. Jetzt, da wir uns erneut in den Zwanzigern befinden (wenn auch vielleicht nicht ganz so „goldene“), finden wir, dass es Zeit wird, englischen 1920 Slang wieder aufleben zu lassen!

Natürlich sind Ausdrücke schnell mal in und auch wieder out. Aber genau wie der ikonische Bob-Haarschnitt verdienen einige dieser Ausdrücke ein Comeback. Komm mit uns auf eine Reise in die Vergangenheit und entdecke den Slang der Goldenen Zwanziger.

1920 Slang-Ausdrücke: 1. The Cat’s Pajamas 

Wortwörtlich: der Schlafanzug der Katze
Bedeutung: der oder die Tollste, Coolste

Vielleicht kennst du diesen Ausdruck bereits – damit wurde jemand wirklich Cooles oder Talentiertes bezeichnet. Andere abgedrehte Varianten dieses Ausdrucks sind the eel’s ankle oder the monkey’s eyebrows, („der Knöchel des Aals“ oder „die Augenbrauen des Affen“), die sich jedoch nicht ganz so großer Beliebtheit erfreuten. Vielleicht ist die Vorstellung einer Katze im Pyjama einfach so beeindruckend (oder süß), aber woher genau stammt eigentlich dieses seltsame Kompliment? 

Als Redewendung im 1920 Slang ergab dies zur damaligen Zeit nämlich durchaus Sinn. Cat („Katze”) waren damals die Coolste der Coolen (zum Beisiel Flapper Girls oder Jazzmusiker). Das Wort Pajamas (oder Pyjamas außerhalb der USA) stammt vom Persischen pāy-jāmeh oder dem Hindustani pāy-jāma ab und bezeichnet die bequemen, lockeren Klamotten, die du trägst, wenn du nicht vorhast, das Haus zu verlassen. Damals waren sie ein aufkommender Modetrend. 

2. Juice Joint

Wortwörtlich: Saftladen
Bedeutung: eine Flüsterkneipe, ein Nachtclub

Natürlich brauchten all die Cool Cats einen angesagten Ort zum Abhängen, und wo sonst könnte das sein als im örtlichen Juice Joint? Das hört sich jetzt vielleicht eher nach der trendigen Saftbar an, in der du deinen Smoothie to go holst, aber lass dich nicht in die Irre führen. Im Amerika der 1920er Jahre herrschte die Prohibition, und illegale Bars und Flüsterkneipen tauchten in den Großstädten schneller auf, als du I have to go see a man about a dog („Ich muss jemanden nach meinem Hund sehen lassen“) sagen konntest, was übrigens Codesprache für „einen Whiskey besorgen gehen” war. 

Codenamen für alles Alkoholische waren damals der letzte Schrei, da das Trinken von Alkohol ja tatsächlich illegal war. Die Menschen mussten also bei der Bezeichnung von Substanzen und Aktivitäten kreativ werden, um das Nachtleben am Laufen zu halten. Tatsächlich wird juice heute immer noch als Euphemismus für Alkohol genutzt. Es klingt also zwar vielleicht nicht mega-cool, aber Let’s hit up the juice joint! ist doch eine witzige Alternative zum guten alten „Club“.

3. On A Toot

Wortwörtlich: auf einer Hupe/einem Pfiff
Bedeutung: eine Sauftour machen

Wo wir schon beim Trinken sind – es gibt wohl keinen witzigeren Ausdruck als dieses 1920 Slang-Wort, um eine Sauftour zu bezeichnen. Es ist nicht klar, woher dieser Ausdruck eigentlich stammt, aber toot ist ein erstaunlich vielseitiges Wort. Abgesehen davon, dass es das unhöfliche Gas-Ablassen aller Menschen durch ihr Hinterteil bezeichnet, kann es auch Kokain sowie das Blasen eines Horns, das Betätigen einer Hupe oder sogar einen Haufen Mist bedeuten. 

To toot one’s horn („sich selbst loben”) floss vielleicht in die Entstehung dieses Ausdrucks ein, da manche Menschen ein bisschen zu selbstbewusst werden, wenn sie ein Getränk zu viel gehoben haben. Abgesehen davon ist es einfach witzig, wenn man sich Menschen aus den 1920ern vorstellt, wie sie davon sprechen, dass sie on a toot (also „auf Sauftour”) gingen und so zoozled („betrunken”) waren, dass sie „ihren ganzen Kohl verloren” haben (lost all their cabbage).

1920 Slang: 4. Giggle Water/Juice

Wortwörtlich: Kicherwasser/-Saft
Bedeutung: Alkohol

Versprochen, das ist der letzte 1920 Slang-Ausdruck auf unserer Liste, der etwas mit Alkohol zu tun hat. (Während der Prohibition konnten die Menschen sich wohl einfach nicht zurückhalten). Sie mussten sich also kreative Bezeichnungen für die verbotenen Substanzen ausdenken, und giggle water („Kicherwasser”) ist eine der nettesten, die wir kennen. Sympathischer als zum Beispiel hooch („Fusel”).  

Juice als 1920 Slang-Ausdruck war absolut angesagt, da man das Wort auch nutzen konnte, wenn es nicht um Alkohol ging – zum Beispiel noodle juice, was schlicht und einfach Tee bedeutet und viel angenehmer als die Alternative klingt, nämlich brain juice.  

5. Egg 

Wortwörtlich: Ei
Bedeutung: ein Mann; jemand, der extravagant lebt

Sprachlernende in Neuseeland fragt sich jetzt vermutlich, warum dieser Ausdruck auf unserer Liste gelandet ist – denn dort bezeichnet man wirklich nervende Idioten als egg. Es gibt ebenfalls den Ausdruck rotten egg oder bad egg („faules Ei”) für einen fiesen Menschen. Im Gegensatz dazu könnte man jemand Nettes als ein good egg bezeichnen, aber das ist wahrscheinlich kein allzu oft genutztes Kompliment.

In den Zwanzigern war egg einfach der Ausdruck für einen Mann, wie zum Beispiel im Satz “What’s up, egg?“. Man konnte damit auch eine reiche Person bezeichnen, die auf großem Fuß lebte. Dies stammte eventuell von dem fiktiven Vorort West Egg, in dem F. Scott Fitzgerald seinen Great Gatsby elegante Partys feiern und ein Luxusleben unter den Neureichen leben ließ.

6. Know Your Onions

Wortwörtlich: kenne deine Zwiebeln
Bedeutung: wissen, wovon man spricht; klug sein 

Das ist mal ein kreativer Ausdruck um jemanden zu bezeichnen, der oder die sachkundig ist! Liegt der Ursprung darin, dass man sehr gewitzt sein musste, um eine Zwiebel zu schneiden ohne dabei in Tränen auszubrechen?

Naja, das weiß eigentlich niemand so richtig. Es gibt Spekulationen darüber, dass dieser Ausdruck von C. T. Onions abstammt, der der Herausgeber des renommierten Oxford Dictionary war. Obwohl wir davon überzeugt sind, dass Mr. Onions sachkundig war, wurde diese Theorie leider tatsächlich widerlegt. Das Wort onion scheint in diesem Fall keine bestimmte Bedeutung zu haben, weil es verschiedene Varianten dieser 1920 Slang-Redewendung gibt, bei denen auch oats („Haferflocken”), apples („Äpfel”) oder sogar eggs („Eier”) eingesetzt werden können.

1920 Slang: 7. Glad rags

Wortwörtlich: frohe Fetzen
Bedeutung: schicke Kleidung zum Ausgehen

Dieses Jahr könnten wir alle ein wenig Aufheiterung gebrauchen, deshalb hoffen wir, dass von allen Ausdrücken auf dieser Liste des 1920 Slangs genau dieser ein Comeback haben wird. Glad stammt von mehreren germanischen Wörtern für „glänzend“ oder „glatt“ ab, und schließlich wurde daraus hell, glänzend, froh oder fröhlich.  Heute gilt glad rags als veralteter britischer Ausdruck für „schicke Kleidung”. Es ist irgendwie ein Widerspruch, schöne Kleidung als rags („Lumpen”) zu bezeichnen, aber der Ausdruck ist dann doch irgendwie recht schillernd.

Tatsächlich reicht er bereits zur Jahrhundertwende des 19. auf das 20. Jahrhundert zurück, aber wenn es je eine Zeit gab, in der man die alten Klamotten abstaubte und zum Tanzen ausging, waren es die Goldenen Zwanziger.

Du musst heutzutage kein Egg oder keine Flapper sein, um glad rags zu tragen: Leg einfach deinen Lieblingssong auf und schlüpf in ein Outfit, in dem du das Gefühl hast, dass dir die Welt offensteht. Ab in den nächsten Juice Joint! Und wenn du Lust hast, dann wende doch dabei gleich ein paar dieser 1920 Slang Wörter an oder bestelle giggle water an der Bar. Auch wenn es nicht funktioniert … ist es allemal ein Rezept für einen witzigen Abend! 🙂


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Lili Steffen

2017 erfüllte sich Lili ihren High-School-Traum und zog nach Berlin, wo sie nun in glückseliger Immersion an ihren Deutschkenntnissen feilt. Mit ihrem Hintergrund in Soziologie und feministischem Aktivismus engagiert sie sich vor Ort für die Arbeit im Bereich reproduktiver Gesundheit und Rechte. Lili wünschte, der Tag hätte mehr Stunden, um ihren Interessen nachzugehen. Dazu gehören Indoor Cycling, 3D-Modellierung und alles, was mit True Crime zu tun hat.

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