Diese 11 Karnevalswörter brauchst du für den Kölner Karneval (+Quiz)

Wenn du zu den waschechten „Jecken” gehört willst, dann kommst du um diese „kölschen” Wörter nicht herum.
Mann mit Perücke beim Karneval zum Thema Karnevalswörter

Liebst du Karneval? Dann musst du Kölsch lernen! Der Dialekt aus Köln ist auch vielen Deutschsprechenden nicht geläufig und nachdem der Karneval in Köln 2022 pandemiebedingt nicht ganz so närrisch ausfallen kann wie üblich, ist das deine Chance, schon einmal die wichtigsten Karnevalswörter mit unserem Karnevals-ABC zu lernen. Lass uns mit der Vorbereitung gleich starten! Zuerst einmal konzentrieren wir uns auf die Daten und Fakten, damit du auch zum richtigen Datum antanzt.

Wann ist der Karneval in Köln?

Wann wird es denn nun jeck in Köln? Das Datum des Karnevals richtet sich nach dem katholischen Osterfest, welches wiederum nach dem Mondkalender berechnet wird. Der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsbeginn wird jährlich zum Ostersonntag. Beginn der Fastenzeit ist der Aschermittwoch – immer 46 Tage vor dem Ostersonntag.

Der offizielle Beginn des Karnevals ist also mit der Weiberfastnacht am 24.02.2022. Das Hauptfest findet am 28.02.2022, dem Rosenmontag, statt. Dann wird üblicherweise bis zum Aschermittwoch, dieses Jahr dem 02.03.2022, durchgefeiert.

Da aufgrund der Corona-Einschränkungen kein Feiern unter Tausenden möglich ist, wird es auch 2022 wieder eine reduzierte Variante des Kölner Karnevals geben. Feste Tribünen mit Sitzplätzen im Außenbereich, eine 2G+ Veranstaltung im Stadion oder das Ausstellen der Umzugswägen in verschiedenen Kölner Vierteln stehen derzeit als Alternative zur Debatte.

Doch diese Planung kannst du anderen überlassen. Lass uns nun erstmal an deinem Wortschatz arbeiten, damit du dich während des Karnevals voll und ganz auf das Schunkeln konzentrieren kannst …

11 Karnevalswörter aus Köln

Karnevals-ABC: 1. Alaaf!

Alaaf ist der beliebte Karnevalsgruß (oder auch „Narrenruf”), der in Köln und dem südlichen Rheinland verwendet wird. In Düsseldorf, Mainz, Koblenz – also dem nördlichen Rheinland – hingegen nutzt man Helau. Wo der Ursprung dieser Wörter liegt, ist nicht vollständig geklärt. Es wird vermutet, dass Alaaf als Trinkspruch auf Bierkrügen bereits im 15. Jahrhundert auftauchte. Einige Ansätze führen es auf al aaf zurück, was auf Kölsch so etwas wie „alles weg” bedeutet. Wenn dir also jemand „Kölle alaaf” („Außer Köln alles weg”) zuruft, meint er oder sie vermutlich etwas wie „Köln über alles”.

Bei Helau hingegen ist der Ursprung nicht ganz so klar. Es wird spekuliert, es könnte entweder eine Abwandlung von „Halleluja” oder „Hölle auf” sein, da der ursprüngliche Gedanke des Karnevals auch ist, die bösen Geister aus der Hölle zu vertreiben. Eine andere Variante ist die Ableitung von „hell auf”, was „aufgeweckt” bedeutet und die Stimmung während des Karnevals repräsentieren soll. Wiederum andere Theorien besagen, es komme von „hallo”, „hellblau” oder dem französischen Hé, la haut! (grob übersetzt: „Ihr, da oben!”). 

Karnevalswörter: 2. Jeck bzw. Jecken

… ist das vermutlich meistverwendete Wort während der Karnevalszeit. Alle Menschen, die sich zum Fest auf den Straßen Kölns aufhalten, werden als jecke Menschen oder Jecken bezeichnet. Jeck steht übrigens für das kölsche „närrisch”. Eine Unterscheidung wird zum Karnevalist gezogen. Das wiederum ist nämlich jemand, der innerhalb einer Organisation oder Gruppe beim Karneval mitwirkt oder auf einer Bühne steht. Diese Karnevalswörter wirst du auf jeden Fall brauchen.

3. Fasteleer bzw. Fastelovend

Natürlich kann der Karneval auch nicht nur Karneval heißen. Immerhin ist er inoffiziell so etwas wie die fünfte Jahreszeit, die übrigens bereits am 11. November um 11:11 Uhr beginnt. So richtig geht es aber erst mit der Weiberfastnacht los (dieses Jahr am 24.02.2022). Das Fest geht dann bis zum Aschermittwoch. Fasteleer oder Fastelovend sind einfach andere Begriffe für „Karneval” und kommen von der alemannischen Fastnacht, die nach dem Karneval stattfindet. 

4. Was sind eigentlich Kamelle?

Wenn dich dieses Karnevalswort an ein Wüstentier erinnert, liegst du ganz schön falsch. Kamelle sind die kleinen Süßigkeiten und Bonbons, die man zum Karneval isst. Und nein, diese bestehen nicht nur aus Karamell! Nimmst du am Karnevalsumzug am Rosenmontag in Köln teil, dann bring am besten noch einige Taschen mit. Denn beim Ruf „Kamelle!” werden von den Umzugswägen Kamelle geworfen (Überraschung!) – also Schokolade, Gummibärchen, aber auch Taschentücher, Fußbälle oder Blumen (Strüßjer). Und zwar jedes Jahr bis zu 450 Tonnen!

Karnevalswörter: 5. Strüßjer

Kaum zu glauben, aber Strüßjer sind fast mindestens so beliebt wie Kamelle! Die kleinen Sträuße werden ebenfalls von den Wägen geworfen oder auf der Straße verteilt. Gerne nutzt man dieses Verteilen auch als Annäherungsversuch, bei dem man den Blumenstrauß nur gegen ein Bützje hergibt.

6. Bützje

Bützje bzw. das Bützen ist eine Tradition, die zum Karneval gehört wie die Kamelle. Bützje heißt soviel wie „Küsschen” und da Köln zu dieser Zeit im absoluten Ausnahmezustand ist, ist das Bützen auf Wange, Mund und Nase überall und bei jedem erlaubt – als rein freundschaftliche Geste und ja, natürlich auch bei Fremden. Ein Bützje abzulehnen gilt als unhöflich, doch das klingt in unseren Ohren doch etwas überholt.

➡️ Ebenso wie der Wangenkuss zur Begrüßung. Ob diese Tradition die Pandemie überleben wird?

7. Krapfen, Kräppel, Pfannkuchen, Berliner …

In Fett gebackenes Gebäck, das viele unterschiedliche Namen hat wie beispielsweise Berliner oder Krapfen.

Wie heißt es denn nun richtig? Die Bezeichnung des fettigen Gebäcks, das man gerne zur Karnevalszeit isst, ist je nach Region unterschiedlich. Das Wort „Krapfen” kommt vermutlich vom althochdeutschen krapho, was soviel wie „Haken” oder „Kralle” bedeutete und sich auf die damalige Form des Gebäcks bezieht. Und welches dieser Karnevalswörter verwendet man in Köln?

  • Im Norden, in Westdeutschland und der Schweiz nennt man sie „Berliner” (als Abkürzung von „Berliner Pfannkuchen”),
  • in Österreich, Bayern und dem südlichen Niedersachsen „Krapfen”, zur Karnevalszeit bzw. Faschingszeit in Österreich auch „Faschingskrapfen”,
  • in Mitteldeutschland verwendet man „Kräppel” und
  • in Berlin sowie auch fast im gesamten Ostdeutschland ganz einfach „Pfannkuchen”.

(Achtung: Hier besteht Verwechslungsgefahr mit den dünnen, in der Pfanne gebratenen Kuchen, die man im Süden, Westen und Nordwesten Deutschlands auch Pfannkuchen nennt. Varianten dazu sind Eierkuchen, Palatschinken oder Omelette.) 

8. Zoch

Mit dem Zoch ist der „Zug”, also der Umzug, beziehungsweise die vielen Umzüge gemeint. Redet man aber von dem Zoch, dann kann damit nur einer gemeint sein: der Umzug am Rosenmontag in Köln, der größte Karnevalsumzug Deutschlands. Bis zu einer Million Zuschauende kommen jährlich nach Köln, um die Karnevalswägen und bunten Teilnehmenden zu beobachten und sich Kamelle zu holen. Ein Spruch, den du bestimmt hören wirst, ist „Dr Zoch kütt!“, also „Der Zug kommt!”. Ein wichtiger Eintrag also in deinem Karnevals-ABC.

Karnevalswörter: 9. Nubbel

Der Nubbel ist eine zentrale Figur des rheinischen Karnevals und steht als Symbol für den Sündenbock des jecken Treibens. Der Begriff Nubbel ist Kölsch und wird benutzt, wenn man keine näheren Angaben machen kann, beispielsweise für „irgendwer” oder „irgendwo”. Vorstellen kannst du dir den Nubbel als eine angekleidete, kostümierte Strohpuppe, die über vielen Kneipen der Stadt hängt und das Geschehen von dort beobachtet.

In der letzten Nacht des Karnevals, dem Veilchendienstag, wird er bei der „Nubbelverbrennung” – naja – verbrannt. Dieser Brauch, der gegen Mitternacht stattfindet, bezeugt das Ende des Karnevals bis zur nächsten Saison und ist für seine Stimmung bekannt.

Laut Volksglaube werden damit die (während der Karnevalszeit begangenen) Sünden vergeben. Traditionell wird dabei gerufen „Wer ist Schuld, dass wir das Feiern übertrieben haben?” oder „Wer ist Schuld, dass wir zu viel getrunken haben?”, die Menge antwortet drauf mit „Dat wor dä Nubbel!” – also „irgendwer”! So einfach lassen sich die Ausschweife und Sünden also loswerden …

10. Kölsch

Die einzige Sprache, die man auch trinken kann … So wird zumindest in Köln gern gescherzt, denn der Dialekt Kölsch hat den selben Namen wie das dort gebraute Bier. Daher gehört dieses Wort unbedingt in dein Karnevals-ABC.

Kölsch bekommt man üblicherweise in kleinen, schmalen Gläsern. Während des Karnevals werden diese durch Plastikbecher ersetzt, da kein Glas auf den Straßen erlaubt ist. Zum Kölsch-Trinken in den Brauereien gibt es übrigens auch eine interessante Etikette.

Damit der Kellner oder die Kellnerin nicht nach jedem Bier (es ist immerhin nur 0,2 Liter groß) fragen muss, bekommt man immer ein neues Bier, wenn das Glas leer ist und man seinen Bierdeckel nicht auf die Glasöffnung platziert. Achtung, das geht manchmal wirklich sehr schnell! Die Anzahl deiner getrunkenen Biere wird übrigens auf dem Bierdeckel mit Strichen verzeichnet.

Karnevals-ABC: 11. Köbes

Und wer bringt dir das Kölsch? Der Köbes natürlich, also der Kellner im Brauhaus. Köbes leitet sich wohl vom kölnischen Spitznamen für Jakob ab, im Plural sagt man Köbesse. Traditionell trägt der Köbes eine lange, blaue Schürze und trägt einen Kölschkranz, ein Tragewerkzeug, in das bis zu 15 Gläser Kölsch passen. Weibliche Kellnerinnen nennt man Köbinen

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Fasching, Fastnacht und Karneval?

Ähnlich wie beim Krapfen-Thema, sind die unterschiedlichen Bezeichnungen regional bedingt, gemeint ist aber grob das Gleiche.

  • In Bayern, Sachsen und Österreich feiert man den „Fasching”,
  • im Saarland, Schwaben und Teilen Hessens und Frankens die „Fastnacht”,
  • im Rheinland und Norddeutschland den „Karneval”.

Der rheinische „Karneval” ist aus dem italienischen carnevale oder dem französischen carnaval entlehnt, welches sich übrigens vom mittellateinischen carne levare ableitet. Übersetzt bedeutet es „Fleischwegnahme” und spielt schon auf die kommende Fastenzeit an. Das mittelhochdeutsche Vaschang bezeichnet übrigens die „Ausschank des Fastentrunkes”, also die letzte Alkoholausschank vor der Fastenzeit.

Fastnacht” bedeutet dasselbe und kommt vom mittelhochdeutschen vastnaht, also „Nacht/Vorabend vor dem Fasten”. Mittlerweile werden die Wörter aber auch synonym für die gesamte Faschingszeit verwendet.

Das war’s mit unserem Karnevals-ABC voller Karnevalswörter! Wenn du nicht zu viel Kölsch trinkst, dann bist du jetzt (zumindest sprachlich) bereit für jeckes Treiben, Kamelle, Bützje und Fastelovend in Kölle!

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